Was ist wirklich wichtig für Mitarbeiter im Personenschutz?

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mmer wieder bieten unzählige Bodyguard Schulen im In – und Ausland ihre Kurse an, vornehmlich werden dort die „sexy und hard“ Skills geschult.

  • Schießen in jeder Lage und mit jeder Waffengattung, am besten tagelang, mit vollautomatischen Sturmgewehren, mit allen nur erdenklichen Zubehör Vorrichtungen, bei manchen Einrichtungen wird auch mit echten Sprengstoffen hantiert und eventuell auch mal eine RPG abgefeuert.
    „Klar, all die Dinge, die im Personenschutz tagtäglich gebraucht und benutzt werden.“
  • Es werden wilde Fahrzeugmanöver und taktische Highspeed Kolonnenfahrten mit 3 und mehr Fahrzeugen unterrichtet, das Rammen von Straßenblocks und das Abdrängen anderer Fahrzeuge von der Straße.
    „Auch hier sehen wir das tägliche Leben eines Personenschützers mit seiner Schutzperson in einem kleinen Vorort von Buxtehude vor unseren Augen.“
  • Abwehr von unzähligen Angriffen mit jeglicher Waffe, mit allem was das James Bond Arsenal hergibt, angefangen mit taktischen Stiften, Schlagstöcken, Regenschirmen, weitergehend über alle Arten von Messern bis hin zu jeglichen anderen Waffen.
  • Formationen und Systeme mit vielen Personenschützern im Team bis hin zu 10 Mann-Teams
    (Kleiner Hinweis am Rande: Sie werden höchstwahrscheinlich allein arbeiten und nicht in großen Teams).
  • Zu guter Letzt wird den Schülern auch noch vermittelt wie USBV aufgebaut sind, wie man diese findet und manchmal sogar welchen Draht wir durchschneiden sollten
    (sorry, das ist wirklich nicht unsere Aufgabe)
    .

„Lerne zu gehen, bevor Du anfängst zu rennen.“

Was die Teilnehmer leider nicht lernen sind allgemeine Verhaltens- und Benimmregeln, das Lesen von Menschen, Psychologie, den gesunden Menschenverstand einzuschalten, Etiquette, Outfit, Style, Kommunikation, Standardsituationen, Aufklärung, Reporting, OSINT und all die anderen wichtigen Hard- und Softskills.
Nach mehr als 30 Jahren im Beruf, kann ich mich an keine Schusswechsel mit vollautomatischen Waffen erinnern, auch nicht an das Entschärfen von USBV und auch nicht an das Wegrammen anderer Fahrzeuge von der Straße. Dagegen kann ich mich sehr gut an die vielen Termine in Sterne Restaurants (z.B. welches Besteck wofür, welches Glas wofür und welcher ist mein Brotteller?), an den Einsatz der einfachsten Bitte, Danke und Entschuldigungsfloskeln in mehreren Sprachen und auch an den Einsatz der richtigen Worte im richtigen Moment erinnern. Ich erinnere mich auch an viele Erste Hilfe Einsätze und an endlose, kommunikationsreiche Fahrten mit der Schutzperson, an stundenlanges „Rumstehen“ vor Konferenzräumen und an viele menschliche Kleinigkeiten, die man als Personenschützer auch noch einfach mal so macht.

Wenn wir nicht als „Contractor“ in Krisengebiete wollen oder die fieseste Unterwelt Größe beschützen wollen sind viele Dinge, die heute in den einschlägigen Schulen angeboten werden zu vernachlässigen
(nicht wegzulassen, jedoch auf einen späteren Zeitpunkt der Ausbildung zu legen). Man kann so oder so nicht in einem Wochenkurs zum „Super James Bond Bodyguard Ninja“ werden und denken man kann es mit allen und überall aufnehmen, wenn dies auch gerne vermittelt wird, um Profit zu machen. Es ist viel wichtiger eine solide Basis zu schaffen aus Soft- und Hardskills. Sinnvolles und situationsgerechtes Wissen aufbauen, dieses Wissen anwenden und danach in Fähig- und Fertigkeiten umzusetzen, ist das Ziel einer guten Ausbildung.

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(c) GT

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